Geschichte der Precettoria (Präzeptorei)
Die “Precettoria Sant’Antonio di Ranverso” (Präzeptorei des Heiligen Antonius von Ranverso) erhebt sich mit ihrer einzigartigen Form entlang der Via Francigena (französische Straße) im unteren SusaTal, zwischen Buttigliera Alta und Rosta, etwa 20 km von Turin entfernt. Inspiriert von Trends außerhalb der Alpen, stellt der gotische Stil eine Seltenheit in der künstlerischen italienischen Landschaft dar.
Die ersten Siedlungen des Komplexes stammen aus dem XII. Jahrhundert, die dann dazu bestimmt waren, selbst zur Präzeptorei zu werden: ein Kloster, ein Gästehaus und ein Krankenhaus zur Aufnahme von Bedürftigen und Menschen, die von der Gürtelrose oder dem „Heiligen Feuer“ (Ignis Sacer) heimgesucht wurden. Die Via Francigena war ein wichtiger Knotenpunkt für die Pilger, die sich auf der Suche nach Gnade auf den Weg nach Jerusalem und zu den bedeutenden Heiligtümern des Christentums.
Jahrhundertelang spielte die Abtei von Ranverso, die sich um das alte Krankenhaus herum entwickelte, eine wichtige Rolle des Willkommens und der Erfrischung für Kranke, auch während des Ausbruchs der Pest ab dem 14. Jahrhundert.
Von dem ursprünglichen romanischen Kern sind heute nur noch wenige Spuren erhalten, die mann im Glockenturm und im Kloster finden kann.
Die Präzeptorei wurde zwischen dem XII. und XV. Jahrhundert oft renoviert, wodurch sie die gotischen Formen annahm, die wir noch heute bewundern können.
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Die Architektur von Sant'Antonio di Ranverso
Die Kirche ist das pulsierende Herz der gesamten Precettoria (Präzeptorei), mit ihrer prächtigen asymmetrischen Fassade, die durch einen Triumph aus Terrakotta Ziergiebel und aus Zinnen bereichert wird. Zusammen mit der schlanken Apsis repräsentieren sie den gotischen Geist von Ranverso. Die Sakristei und der Kreuzgang vervollständigen das Bauwerk, auch wenn der von den Besuchern am meisten bewunderte Ort die kleine Veranda kurz vor dem Kircheneingang ist.
Sie wurde um die Mitte des XIV. Jahrhunderts erbaut und zeichnet sich durch Kreuzgewölbe aus, die von Pilastern getragen werden. Aber die kleinen Skulpturen, die die Kapitelle und Regale mit menschlichen Köpfen, Teufeln und Tieren schmücken, sind die überraschendsten Elemente, die die Neugier der Besucher wecken. Manchmal erinnern diese Figuren an den ewigen Kampf zwischen Gut und Böse.
Die umliegenden Gebäude bilden den “Concentrico”, das Zentrum des Lebens des antiken Ranverso. Hier war das Krankenhaus oder Spedale der wichtigste Ort, dessen Fassade mit ihren Terrakotta-Dekoren aus dem 15. Jahrhundert noch heute besuchbar ist.
Im Inneren der Abtei Sant’Antonio di Ranverso können wir in den Säulen und Pfeiler den gotischen Stil bewundern, der in seiner dekorativen Form zurückgegangen ist.
Zu den großen Meisterwerken der Abtei von Ranverso gehören das Polyptychon der Geburt Christi, dass im 1531 von Defendente Ferrari geschaffen wurde, und die Fresken, die die Sakristei und das Presbyterium schmücken, die vom Turiner Maler Giacomo Jaquerio, einem führenden Vertreter der internationalen Gotik, geschaffen wurden.
Jaquerio, unterstützt von seinen Handwerkern, malte hier zahlreiche Werke, darunter die „Salita al Calvario“ (Aufstieg zum Kalvarienberg) mit realistischen und tragischen Strichen.
Die einzige handschriftliche Unterschrift von Jaquerio entstand während der Restaurierung, am Rande von der „Madonna in trono“ (Die Madonna auf dem Thron) im Jahr 1914.
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Infos und Kontakte
Ortschaft Sant’Antonio di Ranverso
10090 Buttigliera Alta (TO)
+39 011 6200603
ranverso@biglietteria.ordinemauriziano.it